COVID-19-Impfung und Psoriasis

19.2.2021

Information über die neuen COVID-19-Impfungen, Psoriasis und immunsupprimierende/immunmodulierende Medikamente

Nach erfolgter Zulassung der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna sowie des Vektorimpfstoffes von AstraZeneca stellt sich für Patient(innen) mit Psoriasis, die immunsupprimierende/immunmodulierende Medikamente1 erhalten, verständlicherweise die Frage nach der Sicherheit dieser Impfungen.

Eignen sich die derzeit verfügbaren mRNA Impfstoffe und Vektorimpfstoffe für Betroffene mit Psoriasis/Psoriasis Arthritis und sind diese sicher?

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Daten zur Sicherheit und Effektivität der verschiedenen SARS-CoV-2-Impfungen bei Patient(innen) mit Psoriasis/Psoriasis-Arthritis beziehungsweise bei Patient(innen) unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie.

Sind die sogenannten m-RNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie der Vektorimpfstoff von AstraZeneca Tot- oder Lebendimpfstoffe?

Lebendimpfstoffe dürfen bei Patient­(innen) unter laufender immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie nicht verabreicht werden. Totimpfstoffe (z.B. inaktivierte Impfstoffe) sind allerdings uneingeschränkt einsetzbar.

Die Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna basieren auf Boten-RNA und sind ebenfalls als Totimpfstoffe anzusehen und dürften bei Patient­(innen) mit Psoriasis und unter immunsuppressiver/ immunmodulierender Therapie keine Gefahr darstellen. Studien dazu liegen allerdings noch nicht vor.

Dies gilt auch für den Vektorimpfstoff der Firma AstraZeneca. Da sich hier das Trägervirus nicht vermehren kann, sind die Eigenschaften solcher Impfstoffe bei immunsupprimierten Personen vergleichbar mit inaktivierten Impfstoffen zu bewerten. D.h., es ist auch bei der Verabreichung von Vektorimpfstoffen unter Immunsuppression/Immunmodulation von keiner Gefahr für den Impfling auszugehen.

Was passiert mit der Erbinformation aus dem Impfstoff im menschlichen Körper?

Die Impfung mit Boten-RNA stellt den Körperzellen des geimpften Menschen vorübergehend eine Bauanleitung für Eiweißstoffe zur Verfügung, die typisch für das Virus sind. Diese Eiweiße führen wie bei anderen Impfungen dazu, dass das Immunsystem einschlägige Antikörper herstellt. Bei einer tatsächlichen Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus kann das Immunsystem rascher reagieren. Die Boten-RNA wird in der Körperzelle abgebaut und hat keinen Einfluss auf das Erbgut der menschlichen Zellen. Auch bei Vektorimpfstoffen ist, obwohl es sich um DNA-Trägerviren handelt, ein Einbau in das menschliche Genom auszuschließen, da die Virus-DNA nur außerhalb des Zellkerns abgelesen wird.

1(z.B. IL-12/23-, IL-17-, IL-23-, TNF-α-Blocker, MTX, JAK-Inhibitoren, Apremilast)

Aufgrund der unzureichenden Datenlage ist es derzeit für Fachgesellschaften schwierig eine verbindliche Impfempfehlung abzugeben. Aufgrund der speziellen Situation dieser Pandemie und vor allem zum individuellen Schutz vor einer schwerwiegenden COVID-19-Erkrankung, sehen wir allerdings die Möglichkeit, bei unseren Patient/innen unter ständiger Beobachtung der laufenden Entwicklungen die oben genannten Boten-RNA-Impfstoffe und Vektorimpfstoffe einzusetzen.

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