COVID-19-Impfung und Psoriasis

16.12.2020

Information über die neuen COVID-19-Impfungen, Psoriasis und immunsupprimierende/immunmodulierende Medikamente. Die ersten beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna stehen kurz vor der Zulassung in Österreich1. Für Patient(innen) mit Psoriasis, die immunsupprimierende/immunmodulierende Medikamente2 erhalten, stellt sich verständlicherweise die Frage nach der Sicherheit dieser Impfungen.

Eignen sich die beiden Corona-Impfstoffe für Betroffene mit Psoriasis/Psoriasis Arthritis und sind diese sicher?

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Daten zur Sicherheit und Effektivität der verschiedenen SARS-CoV-2-Impfungen bei Patienten mit Psoriasis/Psoriasis-Arthritis beziehungsweise bei Patienten unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie.

Sind die sogenannten m-RNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna Tot- oder Lebendimpfstoffe?

Lebendimpfstoffe dürfen bei Patient­(innen) unter laufender immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie nicht verabreicht werden. Totimpfstoffe sind allerdings uneingeschränkt einsetzbar. Klassische Totimpfstoffe gegen SARS-CoV-2 befinden sich in der Entwicklung, also Impfstoffe bei denen Eiweiße des Virus gemeinsam mit Hilfsstoffen verabreicht werden.

Die Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna basieren auf Boten-RNA und sind ebenfalls als Totimpfstoffe anzusehen und dürften bei Patient(innen) mit Psoriasis und unter immunsuppressiver/ immunmodulierender Therapie keine Gefahr darstellen. Studien dazu liegen allerdings noch nicht vor.

Was passiert mit der Erbinformation aus dem Impfstoff im menschlichen Körper?

Die Impfung mit Boten-RNA stellt den Körperzellen des geimpften Menschen vorübergehend eine Bauanleitung für Eiweißstoffe zur Verfügung, die typisch für das Virus sind. Diese Eiweiße führen wie bei anderen Impfungen dazu, dass das Immunsystem einschlägige Antikörper herstellt. Bei einer tatsächlichen Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus kann das Immunsystem rascher reagieren. Die Boten-RNA wird in der Körperzelle abgebaut und hat keinen Einfluss auf das Erbgut der menschlichen Zellen.

1 Bezüglich des Vektor-Impfstoffes von AstraZeneca kann derzeit keine valide Stellungnahme abgegeben werden.

2 (z.B. IL-12/23-, IL-17-, IL-23-, TNF-α-Blocker, MTX, JAK-Inhibitoren, Apremilast)

Aufgrund der unzureichenden Datenlage ist es derzeit für Fachgesellschaften schwierig eine verbindliche Impfempfehlung abzugeben. Aufgrund der speziellen Situation dieser Pandemie und vor allem zum individuellen Schutz vor einer schwerwiegenden COVID-19 Erkrankung, sehen wir allerdings die Möglichkeit bei unseren Patient/innen unter ständiger Beobachtung der laufenden Entwicklungen die oben genannten Boten-RNA-Impfstoffe (nach Zulassung) einzusetzen.

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